Geschichte des Kreisvolksmusikerbundes Soest

Geschichte des Kreisvolksmusikerbundes Soest

100 Vereine bilden einen starken Verband

30 Jahre Kreisorganisation Soest im Volksmusikerbund NRW

Im 30. Jahr unseres Bestehens sind wir genau 100 Vereine stark mit 4.350 aktiven Musikerinnen und Musikern. Das Tambourkorps Soest-Ampen hat uns diese runde Zahl beschert. Von den 100 Mitgliedsvereinen sind 62 Spielmannszüge, 34 Blasorchester und 4 Fanfarenzüge.

Interessant ist zu beobachten, dass in keinem Kreisverband in Deutschland so viele Spielmannszüge bzw. Tambourkorps musizieren wie im Kreis Soest.

Die Anfänge liegen im Jahr 1975.

Mit der kommunalen Neugliederung 1975 und der Gründung des Großkreises Soest wurde unter den damaligen Musikvereinen  der Region auch der Wunsch wach, sich in einer eigenen Dachorganisation auf Kreisebene zusammenzuschließen. In Allagen steht die Wiege des Kreisverbandes Soest. Am Freitag, den 21. März 1975 wurde die Organisation auf Initiative von Hubert Henneböhl, Bernhard Herbst (beide Musikverein Rüthen), Heinz Kutscher, (Musikverein Allagen) und Franz Pieper (Musikzug Störmede) im Gasthof Kühle aus der Taufe gehoben.

Franz Pieper vom Musikzug Störmede wurde zum Kreisvorsitzenden gewählt. Landesfachleiter Josef Decker (Brilon-Alme) vom Deutschen Volksmusikerbund, Landesteil Westfalen, der bei der Gründungsversammlung anwesend war, spricht die Hoffnung aus, das dem neuen Verband „noch einige Vereine beitreten“.

Acht Vereine gehören dem Kreisverband im Gründungsjahr an, der Fanfarenzug Allagen sowie die Musikvereine Allagen, Geseke, Höingen, Niederense, Rüthen, Sichtigvor und Störmede. Die meisten sind zu diesem Zeitpunkt bereits im Deutschen Volksmusikerbund, Landesteil Westfalen organisiert, der schon Anfang 1956, von 19 Vereinen u.a. auch der Musikverein Höingen, in Müschede (Sauerland) gegründet wurde und aus dem Zusammenschluss des Moselländer-, Süddeutschen- und Sauerländer Musikbundes hervorgeht.

Franz-Josef Kemper, vom Tambourcorps Hörste, übernimmt im Januar 1978 die Führung des Kreisverbandes. In den ersten drei Jahren unter seiner Leitung treten der neuen Dachorganisation über 50 weitere Tambourkorps, Musikvereine und Fanfarenzüge bei.

1978 wird der Kreisverband als gemeinnützig anerkannt und ins Vereinsregister eingetragen.

Im gleichen Jahr gibt es schon „Ärger“ mit dem Finanzamt Lippstadt, das eine Rückversteuerung einzelner Musikvereine bis 1963 anstrebt. Hart wird gerungen und nicht zuletzt mit Unterstützung der Heimatzeitung „Der Patriot“ und ihre Aktion „Rettet die Volksmusikvereine“ geht die Behörde von ihrem Vorhaben ab. Über 250 Volksmusiker aus dem ganzen Kreis Soest bringen  Finanzamts-Vorsteher Bernd Schepers zum Dank am Freitag, 7. Sept. am Sitz seiner Behörde in Lippstadt  ein Überraschungsständchen.

1978 ist ebenfalls ein bedeutendes Gründungsjahr. Im Februar wurde der „Kreisverband der Jungmusiker des Kreises Soest“, heute die Kreismusikjugend Soest (KMJ), in Hörste gegründet. Vorsitzender wurde Heinz Schiermeister vom Musikverein Niederense. 

Im gleichen Jahr wurde auf Initiative von Heinz Kutscher, Musikverein Allagen das „Kreisorchester Soest“ gegründet. Musikalischer Leiter wurde Franz Körkemeier vom Musikverein Kallenhardt.

Ende 1978 gründeten die Spielleute den „Kreisspielmannszug Soest“ unter der Stabführung von Robert Bömelburg vom Jugendspielmannszug Westönnen.

Im Jahr 1998 wurde ein Landesspielleutekorps NRW (LSK) gegründet wo heute noch über 50 % aller aktiven Spieler aus dem Kreis Soest stammen. Rüdiger Maas aus Belecke ist derzeit Leiter und Ulli Litz aus Suttrop stellvertretende Leiter des LSK NRW.

Wie bereits am Anfang erwähnt gibt es in keinem Kreisverband in Deutschland so viele Spielmannszüge/Tambourkorps wie im Kreis Soest. Und so wurde auch der Bundesmusikdirektor für das Spielmannswesen Günther Marx aus Bergkamen  auf den Kreisverband Soest  aufmerksam. Hier sollte sein neues Lehrbuch über eine einheitliche Deutsche Stabführung entstehen. Unter seiner Regie wurde im Nov. 1979 ein Videofilm über die Stabführung in Hörste gedreht. Die Haltung und der Bewegungsablauf der Stabführung sowie der Instrumente im Stand und in der Bewegung wurden in drei Tagen u.a. auch in Zeitlupe gedreht. Es entstand das Handbuch für den Stabführer.  Zu beziehen bei: www.lyra-musik.de

Wie bereits am Anfang erwähnt gibt es in keinem Kreisverband in Deutschland so viele Spielmannszüge/Tambourkorps wie im Kreis Soest. Und so wurde auch der Bundesmusikdirektor für das Spielmannswesen Günther Marx aus Bergkamen  auf den Kreisverband Soest  aufmerksam. Hier sollte sein neues Lehrbuch über eine einheitliche Deutsche Stabführung entstehen. Unter seiner Regie wurde im Nov. 1979 ein Videofilm über die Stabführung in Hörste gedreht. Die Haltung und der Bewegungsablauf der Stabführung sowie der Instrumente im Stand und in der Bewegung wurden in drei Tagen u.a. auch in Zeitlupe gedreht. Es entstand das Handbuch für den Stabführer.  Zu beziehen bei: www.lyra-musik.de

Der Kreisverband Soest zählt heute zu den 23 Kreisverbänden im Volksmusikerbund NRW (1.000 Mitgliedsvereine mit 46.000 aktiven Musikerinnen/Musikern) und ist der zweitgrößte Kreisverband.

Er ist auch einer der aktivsten Kreisverbände in NRW.

Die Jahresstatistik NRW 2003 sagt z.B. aus, dass von insgesamt 1.895 abgelegten „D“ Prüfungen (Leistungsprüfung für Musiker) 351 Prüflinge aus dem Kreis Soest stammen.

Aus 82 Vereinen haben die Musiker in der Zeit von 1981 bis 2005 über 2.500 Prüfungen erfolgreich absolviert.

Das Motto des Volksmusikerbundes NRW  „Musik schafft Freunde“ sowie das Logo des Verbandes entwarf Franz-Josef Kemper in den 80ziger Jahren.

1989 entstand unsere Landeszeitung „Crescendo“ unter Beteiligung von Brunhilde Koritkowski, Marlies Hunecke und Franz-Josef Kemper aus dem Kreisverband Soest. Mit im Redaktionsteam der ersten Stunde waren auch Ulrich Bork (HSK), Bernhard Viegener und Helmut Bäumer (beide Münsterland). Die Null-Ausgabe wurde zur Landesdeligiertenversammlung am 18. März 1989 in Unna vorgestellt. Der Name „Crescendo“´, welcher übrigens noch aktuell ist, entstand 1990. 

Das herausragendste musikalische Ereignis seit Bestehen des Soester Kreisverbandes war im April 1991 das 1. Landesmusikfest NRW zu dem  205 Vereine und rund 10.000 teilnehmende Musiker nach Geseke anreisten.

Außerordentliches Lob erntete damals die ehrenamtlich gute Organisation der Großveranstaltung, für die die Stadtkapelle Geseke und der Musikzug Störmede, allen voran Franz Pieper Verantwortung trugen.

1995 war der Kreisverband Soest Initiator des Vereins „Nachbarn in Not“ der unbürokratisch in Not geratene Menschen  auf Kreisebene finanziell unterstützt. Dieser Verein wird vom Kreisschützenbund Lippstadt und dem Sängerkreis Lippstadt ebenfalls gefördert.

Stolz sind die Musiker auch auf den Marsch „Gruß an Soest“ der von Spielleuten und Blasmusikern einzeln und gemeinsam zu spielen ist. Dieser Marsch wurde beim 18. Kreismusikfest 2001 in Hörste erstmals vom Tambourkorps und Musikverein Anröchte uraufgeführt.

Im April 2003 wurde das Senioren-Orchester Soest (>>SOS<(www.senioren-orchester-soest.de) gegründet. Fast 50 Senioren aus dem Kreis Soest proben regelmäßig und haben bereits viele Auftritte hinter sich. Das „SOS“ ist das einzigste Kreis-Senioren-Orchester in dieser Formation in NRW.

Musiker spielen nicht nur für sich, sie wollen auch ein breites Publikum mit ihrem Können erreichen.
So veranstaltetet der Kreisverband seit 1975 bereits 20 Kreismusikfeste.

1. Fanfarenzug Erwitte (1976)
2. Fanfarenzug Allagen (1977)
3. Musikverein Hirschberg (1978)
4. Musikverein Niederense (1979)
5. Musikverein Sichtigvor (1980)
6. Tambourkorps Anröchte (1981)
7. Tambourkorps Körbecke (1982)
8. Tambourkorps Berwicke (1983)
9. Tambourkorps Hirschberg (1984)
10. Tambourkorps Suttrop (1985)
11. Musikverein Störmede (1986)
12. Tambourkorps Werl (1987)
13. Tambourkorps Geseke (1988)
14. Musikverein Niederense (1989)
15. Musikverein Bad Westernkotten (1990)
16. Tambourkorps Niederense (1993)
17. Tambourkorps/Musikverein Rüthen (1998)
18. Tambourcorps Hörste (2001)
19. Tambourkorps Geseke (2003)
20. Musikverein Niederense (2009)

Funktionäre aus dem Kreisverband Soest waren auch überregional auf Landesebene im VMB NRW, Landesverband Westfalen-Lippe ehrenamtlich tätig:

  • Theo Aust (Musikverein Kallenhardt) war Landesdirigent.
  • Robert Bömelburg (Jugendspielmannszug Westönnen) war stellv. Landesfachleiter für das Spielmannswesen.
  • Olaf Bräutigam (damals Tambourkorps Hirschberg, heute Spielmannszug Eickelborn) war stellv. Landesschatzmeister.
  • Hubert Bräutigam (damals Tambourkorps Hirschberg) war stellv. Präsident.
  • Franz-Josef Kemper (Tambourcorps Hörste) war von 1986 bis 1996 stellv. Präsident und anschließend bis 2003 Präsident

Für außerordentliche Verdienste im Bereich der Volksmusik wurden folgende Musiker aus dem Kreis Soest mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet: 

  • Erich Drebber vom Tambourkorps Bettinghausen,
  • Heinz Kutscher vom Musikverein Allagen,
  • Robert Bömelburg vom Jugendspielmannszug Westönnen,
  • Franz Kölling vom Tambourkorps Störmede,
  • Franz-Josef Kemper vom Tambourcorps Hörste,
  • Franz Pieper vom Musikzug Störmede,
  • Heinz Schiermeister vom Musikverein Niederense.

Mit dem Landesverdienstorden des Landes NRW wurde Franz-Josef Kemper (als 5 Bürger des Kreises Soest) ausgezeichnet.

Er hielt ebenfalls als erster Deutscher den Kulturorden der Republik Polen sowie den Ehrenamtspreis des Kreises Soest.

Die Pro Musica-Plakette erhielten bisher die Musikvereine aus:

Altenrüthen, Rüthen, Sichtigvor und Kallenhardt,

sowie die Spielmannszüge aus Geseke, Rüthen, Langeneicke, Soest, Warstein und Erwitte.

Unsere Ehrenmitglieder sind:

Ehrenkreisdirigent Heinz Kutscher (Musikverein Allagen)

Ehrenkreisfachleiter für das Spielmannswesen Robert Bömelburg (Jugendspielmannszug Westönnen)

Ehrenkreisfachleiter für das Spielmannswesen Horst Grüne (Spielmannszug Niederense)

Ehrenkreisfachleiter für das Fanfarenwesen Friedhelm Cordes (Fanfarenzug Erwitte)

Ehrenmitglied Reinhard Griese (Musikverein Allagen)

Ehrenmitglied Martin Michel (Spielmannszug Mülheim)

Ehrenmitglied  Hubert Bräutigam

Ehrenmitglied  Michael Rebein